Das Thema sexuelle Aufklärung obliegt eigentlich den Eltern. In den letzten Jahren hat allerdings ein gesellschaftlicher Wandel stattgefunden und Pornos werden schon in frühen Jahren konsumiert. Nur was bedeutet das für unsere Kinder?
Wie gefährlich sind Pornos für Kinder?
Die Altersfreigabe für einen Porno liegt bei FSK 18. Erotikfilme mit viel nackter Haut und oder eindeutigen sexuellen Handlungen (aber ohne sichtbaren Geschlechtsverkehr) liegen bei FSK 16. Wenn nun Kinder Pornos schauen, kann das einen sehr großen Einfluss auf ihre Persönlichkeitsentwicklung haben.
Pornos sind per se nicht schlecht und wir werden in diesem Artikel auch versuchen, dies herauszustellen, doch für Kinder sind sie definitiv nichts!
Was sind die Gefahren?
Im Alter von drei bis vier Jahren nehmen Kinder ihre Geschlechtsorgane wahr und bemerken den Unterschied zwischen Mann und Frau. Ab diesem Zeitpunkt beginnt schon die sexuelle Aufklärung. Meist geschieht dies in dieser Phase durch die Eltern noch unbewusst und Intuitiv. Ab wann und wie man am besten das Thema Aufklärung angehen sollte, haben wir in diesem Artikel bereits behandelt.
Noch im Vorschulalter kann es passieren, dass im Kindergarten oder ähnliches auch schon über den Akt an sich gesprochen wird. In diesem Alter reichen natürlich noch sehr einfache Erläuterungen wie der Penis wird in die Scheide der Frau eingeführt etc. – und Nachfragen erfolgen kaum.
Spätestens wenn aber das Internet Einzug ins Kinderzimmer erhält, wird es gefährlich. Schule, Freunde, Sport… ein Kind kann man nicht davor schützen (nur Aufklären). Pornos werden schnell zum Thema werden. Lässt man Kinder nun mit dem Thema alleine, werden Sie das gesehene nach und nach verinnerlichen und als normal ansehen.
Was wird in den meisten Pornos dargestellt?
- Eine Frau wird benutzt, sie hat es gerne etwas härter und der Abschluss erfolgt in der Regel ins Gesicht
- Kondome werden so gut wie nie genutzt (gefühlt Verhüten unter 10 % der Pornofilmdarsteller)
- Anal, Sex mit Papa, Mama, Schwester, Bruder (immer auch getarnt als Step – also Stief) ist normal
- Amateurfilme zeigen immer junge willige und betrunkene Frauen
- usw. usw.
Und nochmal, Pornos sind nichts schlimmes. Bei einem Erwachsenem der seine sexuelle Ausrichtung hinter sich hat, können Pornos innerhalb der eigenen Sexualität toll funktionieren und sind überhaupt kein Thema. Wir können unterscheiden zwischen sexuellen Praktiken die normal sind, oder eher ein Fetisch. Wir wissen, dass Gewalt beim Sex, wenn es auf beiden Seiten gewollt ist, eine Form der Sexualität sein kann, aber gehen nicht automatisch von aus.
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Unsere Kinder bekommen also ein völlig falsches Rollen-/ und Wertverständnis mit. Viel problematischer ist aber, dass die Kinder sich zu einem Zeitpunkt mit dem Thema beschäftigen, wo die Entwicklung des Geistes wie des Körpers noch gar nicht darauf ausgelegt ist. Dies kann zu Verhaltensstörungen führen und ein Kind in seiner Entwicklung maßgeblich schädigen.
Wir empfehlen in diesem Zusammenhang auch unbedingt das folgende Buch: Deutschlands sexuelle Tragödie: Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist
Was können Eltern unternehmen um Ihren Kindern zu helfen?
Das wichtigste ist, dass man dem Internet nicht einfach freie Bahn ins Kinderzimmer gibt. Jedoch darf man es in der heutigen Zeit auch nicht mehr raushalten. Wichtig sind also die persönlichen Gespräche – und dies noch vor dem ersten Kontakt zum Porno. Man sollte den Kindern aufzeigen, dass die meisten Pornos nicht die Realität widerspiegeln.
Das Erwachsene Männer und Frauen verschiedene Arten und Praktiken der Sexualität gut oder schlecht finden und das ein Pornokonsum als Kind dazu führen kann, dass sich die eigene Sexualität nicht richtig entwickeln kann.
Möchtet ihr, dass sich Euer Kind selber aufklärt und es den Pornos im Internet überlassen, oder übernehmt ihr die Verantwortung lieber selber?
[info]Je normaler und selbstständiger ihr mit dem Thema Sexualität umgeht, je einfacher wird es Euer Kind selbst mit dem Thema haben. [/info]
- Informiert eure Kinder, ohne Sie zu überfordern
- Überlasst die sexuelle Aufklärung schon von Anfang an nicht anderen wie Kita oder Schule
- Geht locker und gelassen mit dem Thema um, zeigt Ihnen das sie immer zu Euch kommen können, wenn Sie Fragen um Thema Sex haben
- Zeigt aber auch Grenzen auf und Dinge, die man alleine oder zu zweit macht. Es ist auch wichtig, dass die Kinder verstehen, dass es eine Gesellschaft gibt, die bei der Sexualität eine Wertigkeit besitzt
- Sprecht das Thema immer wieder an, ohne eure Kinder zu überfordern und bleibt stets altersgerecht. Denkt dran, die Aufklärung ist Elternsache
- Verbote und natürlich das Sperren von Geräten bringen nur bedingt etwas. Schon das Handy des Schulkameraden wird eine solche Maßnahme ad absurdum führen
Zukunft der Kinder beim heutigen Pornokonsum
Schaut man sich die Jahresauswertung 2016 von einer der weltweit größte Pornoplatformen an, so sieht man deutlich, dass es eine sexuelle Neuausrichtung geben wird. Ob es nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Die gesundheitlichen und psychischen Folgen für Kinder sind aber jetzt schon zu sehen. So ist die Pornosucht eine mittlerweile anerkannte und verbreitete Art der Suchterkrankung. In diversen Foren zu diesem Thema liest man von Betroffenen, dass sie schon im Kindesalter mit dem Thema in Kontakt gekommen sind und nun auch sexuelle Probleme haben.
Durch den übermäßigen Pornokonsum kann unser Empfinden abschwächen. „Normaler Sex“, welcher dann durchgeführt wird, wird als nicht befriedigend empfunden. Die Auswirkungen zu diesem Thema sind noch nicht umfänglich bekannt, aber die Ausmaße dennoch heute ersichtlich.
Weitere Quellen und Hilfestellungen für Betroffene Kinder und Eltern
Neben den oben angesprochenen Punkten kann es noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten geben, gemeinsam mit Eurem Kind das Thema Sexualität anzugehen. Wenn ihr herausfindet, dass Euer minderjähriges Kind, besonders wenn es unter 14 ist, Pornos schaut, solltet ihr jedoch handeln.
Die Art und Weise, wie ihr mit dem Thema umgeht, ist abhängig vom Charakter eures Kindes und eurem Verhältnis zueinander. Gerne könnt Ihr Eure Meinungn und Erfahrungen zu diesem Thema mit uns auf Facebook oder auch direkt per WhatsApp teilen. Auch für weitere gute Quellen sind wir immer zu haben.
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