Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren nahezu jeden Lebensbereich in der ein oder anderen Weise beeinflusst. Viel hat sich hauptsächlich beruflich, aber auch privat stark verändert, zum Beispiel die Art, wie wir Informationen beschaffen, wie wir einkaufen, wie wir kommunizieren und unsere Freizeit gestalten. Sogar die Wahl des Vornamens unserer Kinder hat sich durch die Digitalisierung verändert. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die Rolle von Social Media, Internet-Trends und Memes und den Zusammenhang zwischen Identität und Namenswahl.
Früher war vieles eben doch einfacher
Früher war die Namenswahl ungleich einfacher. Es gab nur eine begrenzte Auswahl an Namen, die sich auf traditionelle, kulturelle oder in der Familie verwurzelte Vornamen beschränkte. Auch die Region spielte bei der Namensgebung eine Rolle. Eine Beeinflussung von außen fand nicht statt. Es gab keine Trends, die die beliebtesten Vornamen eines Jahres aufzeigte. Heute ist das anders. Eltern steht eine unbegrenzte Auswahl an Namen zur Verfügung. Globalisierung und Einwanderung bringen ständig neue Namen mit. Die meisten Eltern wollen ihren Kindern einen modernen und zeitgemäßen Vornamen geben und orientieren sich deshalb an aktuellen Trends. Andere Eltern suchen nach Individualität und Einzigartigkeit. Sie wollen, dass ihr Kind sich von den anderen unterscheidet. Das ist mit ein Grund, warum derzeit skandinavische Namen besonders beliebt sind. Haakon, der „edle Sohn“, Jesper, der „Verwalter der Schätze“, Lotta, die „Kraftvolle“ und Smilla, die „Lächelnde“, sind nur einige Beispiele.
Unbegrenzte Auswahl mit Tücken
Heute sind es Online-Plattformen und Social Media, die uns Informationen und vor allem Inspiration für mögliche Vornamen zuhauf bieten. Im Internet gibt es eine Fülle von Namenstrends zu entdecken, gleich mit Herkunft und Bedeutungen. Gleichzeitig können sich Eltern mit anderen Eltern, in Gruppen und Foren austauschen und Experten befragen. Influencer und Prominente geben die Namen ihrer Kinder preis und so gewinnen bestimmte Namen schnell an Popularität und werden gerne übernommen. Und auch internationale Einflüsse kommen zum Tragen. Eltern können Namen aus fremden Kulturen und Ländern entdecken und in ihre Überlegungen miteinbeziehen. Virale Trends und Memes, gemeint sind kulturelle Phänomene in Form von Texten, Bildern, Videos oder witzige und ironische Ideen, schaffen völlig neue Wortkombinationen, die sich im Internet rasch verbreiten und in den Sprachgebrauch übergehen. Berühmte Beispiele sind Luna und Grumpy, jene mürrische Katze, die Missmut und schlechte Laune verbreitet.
Sich der Verantwortung bewusst sein
In diesem Zusammenhang wird auch gleich die Verantwortung klar, die Eltern mit der Wahl eines Vornamens tragen. Auch wenn die Suche nach dem richtigen Namen zu den angenehmsten Aufgaben in der Zeit vor der Geburt gehört, muss der Name mit Bedacht gewählt werden. Denn er wird unser Kind ein Leben lang begleiten und es prägen. Der Vorname ist das Erste, womit ein Kind sich identifiziert. Er ist Teil seiner persönlichen Identität und gibt ihm ein Gefühl von Einzigartigkeit. Ein Name kann ihm Selbstvertrauen einflößen, aber es auch verunsichern. Das alles gilt es zu bedenken, wenn Eltern einen passenden Vornamen für ihr Kind aussuchen. Letztlich gilt es, die eigenen Werte und Präferenzen und die Bedürfnisse des Kindes zu berücksichtigen, fernab von Internet, Trends und Traditionen.
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