Über dem errechnetem Termin

Generell gilt eine Überschreitung des errechneten Geburtstermins um ca. eine Woche als völlig normal und gar nicht ungewöhnlich. Die Mehrheit aller Kinder kommt ca. 10 Tage vor bzw. ca. 10 Tage nach dem Entbindungstermin, den der Frauenarzt zu Beginn der Schwangerschaft errechnet hat, auf die Welt.

Warum kommen Babys nach dem errechneten Termin?

Die Gründe für eine Geburt nach dem Termin sind vielfältig:

  • Der Tag der Befruchtung lässt sich nicht immer exakt festlegen, dementsprechend kann der Arzt sich auch beim Geburtstermin verrechnet haben.
  • Die körperliche Verfassung der Mutter spielt eine große Rolle. So können hormonelle Gegebenheiten für eine Übertragung des Kindes sorgen.
  • Der Entwicklungsstand beziehungsweise das Wohlbefinden des Kindes. Vielleicht möchte dein kleiner Junge oder dein kleines Mädchen noch gar nicht auf die Welt.
Egal woran es liegt das deine Frau euer Kind „überträgt“ – es ist nicht selten eine eiserne Geduldsprobe für euch. Nicht nur die eigene Ungeduld, sondern besonders das nervige Nachfragen der nervösen Großeltern kann ziemlich anstrengend sein.

Schadet eine Überschreitung meinem Kind?

Nein! Generell gilt in Deutschland nach Überschreiten des Termins eine engmaschige ärztliche Kontrolle, die für höchste Sicherheit sorgt. In kurzen Zeitabständen wird immer wieder nachgeschaut, wie es Mutter und Kind geht. Bei diesen Kontrollterminen werden Größe und Gewicht des Kindes gemessen, um zu kontrollieren, ob man sich mit der Errechnung des Termins nicht doch vertan hat. In der Regel wird euch euer Gynäkologe alle zwei bis drei Tage in seine Praxis bitten, um gegebenenfalls folgende Untersuchungen zu veranlassen:

  • Ausschließen einer Schwangerschaftsvergiftung. Diese geht meist einher mit Eiweiß im Urin, Bluthochdruck und Wassereinlagerungen.
  • Bestimmung der Fruchtwasser Menge, damit sichergestellt ist, dass das Baby gut versorgt ist.
  • Messen der Kindsherztöne mit einem Herzton-Wehenschreiber (auch CTG genannt).
Die Ergebnisse dieser Untersuchung geben zuverlässigen Aufschluss darüber, wie es dem Kind im Mutterleib ergeht. Geht es ihm gut, wird erst einmal weiter abgewartet. Sieht der Arzt Grund zur Sorge, wird die Geburt im Krankenhaus meist sanft eingeleitet. Aber auch das sollte dich überhaupt nicht beunruhigen.

Die Einleitung der Geburt

Meistens wird die Geburt in Krankenhäusern mit Medikamenten eingeleitet. Zuerst einmal wird deine Frau gynökologisch untersucht werden, um die Reife des Muttermundes zu prüfen.  Von einem unreifen Muttermund spricht man, wenn dieser noch nicht weich genug ist, um sich zu öffnen. Bei der Geburtseinleitung werden sogenannte Prostaglandine als Gel oder Tabletten in die Scheide deiner Frau eingeführt. Das tut nicht weh, lässt den Muttermund in aller Regel aber schneller reifen.

Sollte bei der Untersuchung allerdings herauskommen, dass der Muttermund bereits schön gereift und sogar ein wenig geöffnet ist, die Wehen aber noch zu Wünschen übrig lassen, können diese mit Hilfe eines Wehentropfs verstärkt werden. Um das Kind durch den Geburtskanal zu schieben, wird eine gewisse Wehenstärke benötigt.

Du kannst dir sicher sein, dass keine der medizinisch angeordneten Methoden und Verfahrensweisen eine Gefahr für deine Frau oder dein Kind darstellt. Die Herztöne deines Kindes und auch die Befindlichkeiten deiner Frau werden im Krankenhaus rund um die Uhr kontrolliert. Sollte die Einleitung trotz hoher Menge an zugeführten Hormonen fehlschlagen, wird meist ein Kaiserschnitt, die sogenannte sekundäre Sectio, nötig. Keine Sorge. Natürlich handelt es sich hierbei um eine Operation. Aber sie verkürzt die Leidensdauer deiner Frau und sorgt in jedem Falle dafür, dass es beiden schnell gut geht.

Manchmal geht’s auch anders – die natürliche Geburtseinleitung

Wenn ihr nicht mehr lange auf euren kleinen Sonnenschein warten möchtet und es dir oder deiner Frau vor einer Einleitung im Krankenhaus graust, gibt es auch die Möglichkeit einer natürlichen Geburtseinleitung. Diese könnt ihr ganz entspannt Zuhause vornehmen und das Beste: Sie macht auch noch Spaß!

Gerade Hebammen schwören darauf: Regelmäßiger Geschlechtsverkehr um den Geburtstermin herum kann den Beginn der Geburt maßgeblich beschleunigen. Die im Sperma enthaltenden Prostaglandine können die Wehentätigkeit der Gebärmutter aktivieren und die Geburt in Gang bringen.

Neben dem Sex gibt es weitere natürliche Möglichkeiten, welche die Wehen deiner Frau in Gang bringen können: Brustwarzenmassage, Akupunktur oder homöopathische Mittel sind mindestens genauso wirksam, sollten aber immer in Absprache mit einer erfahrenen Hebamme oder einem Heilpraktiker durchgeführt werden.

Egal, wozu du und deine Frau euch letztlich entscheidet: Geht gelassen an die Sache heran. Sei deiner Frau eine hilfreiche Stütze. Sei für sie da und trage die Gewissheit in dir, dass alles gut gehen wird. Nicht mehr lange und du hältst dein kleines Wunder in den Armen.

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