Eltern sollten beim Kauf von Spielzeug darauf achten, dass die Sachen sowohl in motorischer als auch in pädagogischer Hinsicht zum Alter des Kindes passen. Das Spielzeug muss die Kinder fordern, aber nicht überfordern. Das ist wichtig, damit sich die Kleinen nicht langweilen.
Das richtige Spielzeug für Babys
Im ersten Jahr nach der Geburt brauchen Kinder nur sehr wenig Spielzeug, um rundherum glücklich zu sein. Sie sind noch damit beschäftigt, die Eindrücke aus der Umwelt zu verarbeiten und spielen nicht in dem Sinne, in welchem Kleinkinder sich mit Spielsachen beschäftigen.
Es reicht aus, wenn die Babys Rasseln, Beißringe und eine Spieluhr besitzen. Diese Spielsachen bieten sich an, weil sie die Sensorik und die Motorik der Kleinen schulen. Zudem sorgen alle Spielsachen mit Klang dafür, dass die Babys schneller einschlafen. Das funktioniert bei den meisten, aber nicht bei allen Neugeborenen.
Spielsachen für Kinder zwischen 1 und 2 Jahren
Bereits in diesem zarten Alter beginnen die Kinder, eigene Ideen vom Spielen zu entwickeln. Sie möchten ihre Fantasie einsetzen, die Welt um sich herum entdecken und die Motorik nutzen.
Einfache Puzzles mit maximal 5 Teilen können dazu ermutigen, die Koordination zwischen Hand und Auge zu schulen. Steckbecher oder Bauklötze helfen dabei, fest zuzugreifen und die eigenen Kräfte einschätzen zu lernen.
Spielsachen für den Sandkasten werden von sehr kleinen Kindern ebenso angenommen wie ein Schaukelpferd oder diverse Stofftiere.
Wichtig bei Spielsachen für Kleinkinder ist, dass diese weich und leicht sind. Zu hoch ist die Gefahr, dass sich Kinder im Alter von 1 bis 2 Jahren während des Spielens verletzen, weil sie die eigenen Bewegungen nicht richtig einschätzen können. Auch die Verwandtschaft sollte sensibilisiert werden, damit für die 1 bis 2-jährigen passende Geschenke gekauft werden.
In pädagogischer Hinsicht sind Stofftiere und Puppen bereits in diesem Alter wichtig, weil Kinder eine gewisse Bindung dazu aufbauen. Das Sozialverhalten wird geschult.
Damit spielen Kinder im Alter von 3 bis 4 Jahren gerne
In diesem Alter verspüren die meisten Kinder einen hohen Drang nach Bewegung. Wer sein Kind gerne auslasten möchte, sollte vor allem viel Spielzeug für draußen kaufen. Auf diese Weise kann man sichergehen, dass die Koordination und Motorik in diesem entwicklungstechnisch wichtigen Alter frühzeitig geschult werden.
Kinder, die kleine Autos, Dreiräder, Puppenwägen und Holzroller besitzen, werden sich eher draußen an der frischen Luft bewegen als Kinder ohne attraktives Bewegungsspielzeug.
Wer einen eigenen Garten hat, sollte zudem für eine stabile Schaukel, einen Sandkasten und andere Elemente für draußen sorgen, bei denen Kinder das Klettern und das Halten der Balance üben können.
Die Spielsachen müssen in diesem Alter einiges mitmachen und sollten daher auf jeden Fall robust sein. Zudem macht kleinen Kindern alles besondere Freude, mit dem sie den Alltag ihrer Eltern nachspielen oder generell das Erwachsensein imitieren können.
Infrage kommen hierfür Arztkoffer, Bagger, Spielzeugautos und Eisenbahn, Schminkpuppen und Handpuppen.
Auf Spielzeug, welches viele Kleinteile enthält, sollte während dieses Lebensabschnittes verzichtet werden. Lego, Playmobil und anderes könnte verschluckt werden oder allzu schnell verloren gehen.
Bilderbücher, Memory und Knete sind ebenso gerne gesehen wie alle Sachen zum Basteln. Der eine oder andere angehende Künstler entdeckt vielleicht in diesem zarten Alter bereits die Freude am kreativen Werken.
Spielzeug für 5-Jährige und 6-Jährige
In diesem Alter kommen die Kinder in den Kindergarten und entwickeln langsam ein Bewusstsein für die eigenen Vorlieben. Manche Jungs mögen während dieser Phase ganz besonders Autos und wünschen sich entsprechend Spielzeugautos und Autorennbahnen. Andere lieben eher Bagger, Feuerwehr und Co.
Ganz gleich, für welches Thema sich das Kind in diesem Alter interessiert – Eltern sollten auf keinen Fall von sich aus einen Unterschied zwischen dem Geschlecht machen. Generell müssen sowohl Mädchen als auch Jungen mit Puppen spielen dürfen, sofern sie das möchten. Gleiches gilt für vermeintlich typische „Jungspielzeuge“.
Die Puzzles dürfen in diesem Alter ein wenig schwieriger werden; mit der Hilfe von den Eltern schaffen die meisten Kinder jetzt schon kniffligere Puzzles mit Teilen zwischen 20 und 50 Teilen. Gleiches gilt für Gesellschaftsspiele. Weist der Hersteller darauf hin, dass sich das Spiel für Kinder dieser Altersgruppe eignet, sollten Eltern ihre Kinder damit ruhig mental herausfordern.
Im Vorschulalter kommen alle Spielsachen gut an, welche das Kind fordern und so nicht da gewesen sind. Musikinstrumente speziell für kleine Kinder sind ebenso eine Option, wie Lernspielzeuge, die das Lernen erleichtern. Manche Kinder entdecken in diesem Alter auch ihre Vorliebe für Sport. Springseile, Stelzen und Wurfspiele tragen einen wichtigen Teil dazu bei, dass die Kinder ihre körperlichen Fähigkeiten weiter ausbauen.
Manche Kinder im Alter von 6 Jahren entdecken auch ihre Freude am gegeneinander spielen. Dies geschieht über Spielzeug wie Brettspiele oder Kartenspiele wie Mau-Mau oder „Schwarzer Peter“. Diese können sie gegen die Eltern oder gegen Gleichaltrige spielen.
Diese Spielzeuge eignen sich für Kinder ab 7 Jahren
Für Grundschüler spielt der Kontakt zu gleichaltrigen Kindern eine weitaus größere Rolle als für Kleinkinder. Umso wichtiger ist es, dass Eltern Brettspiele, Konstruktionsspiele und andere Spielsachen bereitstellen, welche zusammen mit weiteren Kindern gespielt werden können.
Kinder ab 7 Jahren sollten sich so oft wie mögliche körperlich bewegen – bevorzugt an der frischen Luft. Um sie dazu zu motivieren, können Stelzen, Springseile und Malkreiden speziell für draußen angeschafft werden. So können die jungen Menschen quasi nebenbei die motorischen Fähigkeiten schulen.
Kinder in diesem Alter sind extrem neugierig und möchten am liebsten alles wissen. Deshalb bieten sich Spielsachen an, mit denen der Forschergeist befriedigt wird. Kinderteleskope, alle Sachen zum Basteln und Handarbeiten und spezielle „Kinderlabore“ sind daher extrem beliebt.
Ab 7 Jahren dürfen Eltern Kinder ruhig an Technik und meiden heranführen. Kindgerechte Computerspiele und Lernspiele dürfen daher nicht fehlen. Besonders bieten sich Kinder-Adventure-Spiele und ähnliches an, da diese keine brutalen Inhalte haben und eher wie ein Rätsel zu verstehen sind.
Mindestens so wichtig wie Malsachen, Puppen und Co. sind Bücher. Lesen und schreiben lernen die Kinder in der Schule. Wer schon früh richtige Bücher – natürliche altersgerechte – liest, ist den anderen Kindern eine Nasenlänge voraus. Bücher fördern zudem die Konzentrationsfähigkeit und die Fantasie. Sie dienen gerade für Kinder als Ausgleich zu Smartphone, Tablet und Fernseher.
Individualität auch beim Thema Spielzeug Trumpf
Natürlich sollten sich Eltern nicht strikt an die obigen Empfehlungen halten. Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich schnell. Sollten Erziehungsberechtigte zum Beispiel merken, dass sich der eigene Nachwuchs zu oft langweilt, könnte das eventuell an einer Unterforderung liegen. In dem Fall kann Spielzeug ausprobiert werden, welches offiziell vielleicht eher für ältere Kinder geeignet ist.
Das gleiche Prinzip gilt im umgekehrten Fall: Fühlen sich Kinder überfordert, sollte man sie keinesfalls zwingen, das Spielzeug zu nutzen. Vielleicht entwickeln sie sich einfach etwas später und das neue Spielzeug wird in ein paar Wochen oder Monaten so richtig interessant.
Neben dem konkreten Alter spielen die individuellen Vorlieben des Kindes eine Rolle. Eltern sollten sich bei der Auswahl von Spielzeug weniger auf die eigenen Vorstellungen konzentrieren und eher danach entscheiden, was dem Kind gefällt. Darf das Kind die Sachen mit aussuchen, wird es diese eher annehmen und schätzen.
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