Alleinerziehende Väter haben nicht immer eine Familie oder einen Freundeskreis, der bei der Kinderbetreuung einspringen kann, wenn Not am Mann ist. Zwar stehen alleinerziehenden Vätern bis zu 50 Krankentage pro Jahr zu, an denen sie der Arbeit fernbleiben dürfen, wenn das Kind unter 12 Jahren erkrankt ist und gepflegt werden muss.
Doch diese Tage sind unter Umständen schnell aufgebraucht. Für solche Fälle gibt es weitere Möglichkeiten, die auch dann greifen, wenn der Papa selbst krank ist und sich nicht um Haushalt und Kind kümmern kann, gleichzeitig aber niemand hat, der einspringen kann. Einerseits können alleinstehende Papas eine Notbetreuung für Kinder in Anspruch nehmen, andererseits besteht die Möglichkeit, eine Haushaltshilfe zu bekommen, wenn du selbst krank bist.
Notbetreuung für kranke Kinder
Immer häufiger stehen vor allem Alleinerziehende vor dem Problem, dass niemand hilft, wenn das Kind krank ist und nicht in den Kindergarten oder die Schule gehen kann. Der Gesetzgeber hat hierfür die Krankentage geschaffen, die es berufstätigen Elternteilen ermöglichen, zuhause zu bleiben, damit das Kind gepflegt werden kann. Sind die begrenzten Krankentage ausgeschöpft und du musst arbeiten, kannst du eine Notbetreuung für dein Kind organisieren. Dies ist zwar nicht ganz einfach, aber zumindest ist das eine Notlösung, wenn du weder Großeltern, andere Verwandte, Nachbarn oder Freunde hast, die bei euch zuhause einspringen.
Welche Anbieter gibt es für die Kindernotbetreuung?
Bist du aus beruflichen Gründen sehr stark eingespannt oder ist damit zu rechnen, dass du externe Hilfe bei der Kinderbetreuung brauchst, wenn dein Kind erkrankt, kannst du bereits im Voraus dich nach einer Tagesmutter umsehen, die eine Notfallbetreuung anbietet. Tagesmütter übernehmen häufig nur gesunde Kinder zur Betreuung, da sie selten nur ein Kind betreuen.
Notbetreuung in der Kita
Einige Städte bieten ebenfalls Notfallbetreuung für Kinder an. Kinder im Kindergartenalter können unter Umständen in der Kita notbetreut werden. Dies geht aber nur in Einzelfällen, wenn das Kind gesund ist und zu normalen Öffnungszeiten der Kindertagesstätte. Dennoch solltest du dich bei deiner Stadtverwaltung informieren, ob es zusätzlich auch häusliche Betreuungsangebote gibt, die du in Anspruch nehmen kannst, wenn dein Kind krank ist.
Ehrenamtliche Kinderbetreuung
Daher sind ehrenamtliche Notdienste meistens die bessere Wahl. Leider gibt es keine bundesweite Stelle, die Notfalldienste für Kinderbetreuung eines kranken Kindes anbietet, so dass du regional nach einem solchen Anbieter suchen musst. Erschwert wird dies dadurch, dass es keinen festen Namen gibt, unter der solche Angebote auffindbar sind. Ehrenamtliche Kinderbetreuung muss meistens bezahlt werden. Die Stundensätze sind in der Regel gering.
Gemeinnützige Vereine Ansprechpartner
Ansprechpartner sind beispielsweise gemeinnützige Vereine, die unkomplizierte und schnelle Hilfe gewährleisten können. In Hamburg gibt es die Notfallmamas (www.notfallmamas.de), die in der Region ins Haus kommen. Ehrenamtlich pflegen erfahrene Frauen kranke Kinder, wenn der Papa oder die Mama ihre Krankentage bereits aufgebraucht haben oder einen unaufschiebbaren Termin wahrnehmen müssen.
Insbesondere in großen Städten wie Frankfurt, Berlin, Köln oder München gibt es Notmütterdienste (www.notmuetterdienst.org), die eine häusliche Kinderbetreuung anbieten. Ein weiterer Ansprechpartner ist die Arbeiterwohlfahrt, die zumindest in einigen Regionen eine Notbetreuung für Kinder anbietet oder Ansprechpartner vermitteln kann. Der Notmütterdienst ist außerdem ein Korporatives Mitglied des AWO Bundesverbandes e. V..
Neben diesen Optionen finden sich zunehmend Betreuungsagenturen, die flexible Kinderbetreuung anbieten. Allerdings umschließt das Betreuungsangebot nicht immer die häusliche Versorgung des Kindes, obwohl gerade dort häufig der Bedarf alleinerziehender Elternteile liegt, die sonst kein Netzwerk haben, auf das sie zugreifen können.
Wer trägt die Kosten für die Notbetreuung des Kindes?
Die meisten Betreuungsanbieter rechnen stundenweise ab und veranschlagen zudem eine Anfahrtpauschale. Die Kosten müssen von dir getragen werden, wenn du die Kinderbetreuung in Anspruch nimmst. Die gesamten Beträge sind von der Steuer absetzbar. Einige Arbeitgeber beteiligen sich an den Betreuungskosten, wenn dadurch deine Arbeitskraft im Betrieb erhalten bleibt.
Alleinerziehend: Hilfe bei Haushalt und Kinderbetreuung, wenn du krank wirst
Auch Väter werden krank und können sich nicht um alles alleine kümmern. Für solche Fälle ist deine Krankenkasse der richtige Ansprechpartner. Unter Umständen hast du gemäß § 38 SGB V einen Anspruch auf eine Haushaltshilfe, wenn du als haushaltsführende Person krankheitsbedingt ausfällst. Damit die Krankenkasse dir eine Hilfe für den Haushalt bewilligt, muss dein Kind unter zwölf Jahre alt sein. Außerdem darf sonst niemand in eurem Haushalt leben, der Haushalt und Kind versorgen könnte.
Haushaltshilfe auch für zusammenlebende Eltern
Eine Haushaltshilfe kann auch dann bewilligt werden, wenn deine Partnerin krank ist und du deinen beruflichen Verpflichtungen nachkommen musst. Du bist nicht verpflichtet, deine Urlaubstage aufzuwenden, um zuhause bei deiner Familie zu bleiben.
Ebenfalls eine Adresse für Notfälle: www.muetternotdienst.de. Hier werden bei frühzeitiger Antragstellung sogar in einigen Fällen die Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Haushaltshilfe muss beantragt und bewilligt werden
Die Haushaltshilfe muss von dir bei der Krankenkasse beantragt und von dieser bewilligt werden. Der Nachteil: Bis die Bewilligung durch ist, vergehen zumindest einige Tage, die es im Krankheitsfalle für dich zu überbrücken gilt. Als Privatversicherter gibt es diese Option leider nicht. Ob du als alleinerziehender Papa oder als Familienvater eine Haushaltshilfe beantragst, solltest du dich im Bedarfsfall schnellstmöglich telefonisch mit deiner Krankenkasse in Verbindung setzen, damit die Hilfe zeitnah gewährt werden kann.
Welche Unterstützungen bieten solche Dienste an?
Das hängt ganz davon ab, welcher Anbieter für dich in Frage kommt und welche Leistungen dieser übernimmt. Geht es um die Versorgung eines kranken Kindes, sind die Leistungen andere, wie die der Haushaltshilfe, wenn du krank bist oder die Mama.
Unterstützungsangebote können u. a. diese sein:
- Betreuung des kranken Kindes zuhause
- Versorgung des Kindes
- Mahlzeiten zubereiten
- Einkäufe erledigen
- Wäsche waschen
- notwendige Hausarbeiten, die keinen Aufschub dulden
Alleinerziehende: Soziales Netzwerk spannen
Zwar gibt es einige Notfallbetreuungsangebote, doch sie sind nach wie vor rar gesät und nicht bundesweit flächendeckend installiert. Dabei wäre dies zwingend nötig, da immer mehr Elternpaare und vor allem Alleinerziehende keine Familie haben, auf die sie in Notfällen zurückgreifen können.
Vorhandene Angebote müssen im Notfall erst gesucht werden; es dauert, bis die Hilfe anrollt. Erschwerend kommt hinzu, dass es bislang keine Dachorganisation gibt, die schnelle und unbürokratische Kinderbetreuung vermittelt.
Ob Mama oder Papa – Alleinerziehende sind gut beraten, wenn sie sich ein soziales Netz aufbauen, das in Notfällen unbürokratisch bei der Betreuung des Kindes oder auch mal im Haushalt einspringt.
Wie kannst du dir ein soziales Hilfsnetz spannen?
Schließe dich mit anderen Eltern zusammen. Knüpfe Kontakte z. B. auf dem Spielplatz oder in der Kita. Häufig finden sich dort andere Alleinerziehende, die ebenfalls auf sich selbst gestellt sind und vor ähnlichen Problemen stehen. Suche im Internet nach
- Selbsthilfegruppen für Alleinerziehende
- Tagesmüttern
- Leihoma und Leihopa
Außerdem kannst du dein Kind in einer Krabbelgruppe oder in einem Turnverein anmelden, um so andere Familien kennenzulernen. Biete du selbst anderen alleinerziehenden Vätern und Müttern ebenfalls Hilfe an, falls sie eine Notbetreuung brauchen. Umso besser du dich vernetzt, desto größer sind die Chancen, jemanden zu finden, wenn du Unterstützung benötigst.
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